Oberschleißheim  (ms) - Klaus Bachmann (1:09:04) und Michael Gülzow-Schulze (1:14:02) belegten beim 3MUC Triathlon an der Olympischen Ruderregatta über die Volksdistanz (0,4-20-5 km) unter 140 männlichen Finishern die ausgezeichneten Plätze 53 und 80. Klaus kletterte in der Altersklasse M50 auf das Stockerl (3. Platz).

 

Manfred Schmitt nahm einen Tag später die Olympische Distanz (1,5-40-10 km) in Angriff. Mit einer hervorragenden Gesamtzeit von 2:28:58 belegte er unter den 163 Finishern bei den Männern Platz 97.

 

Gedanken zur Volksdistanz von Klaus Bachmann

 

Am vergangenen Freitag machten sich auf Luck`s 60. Geburtstagsfeier, die beim Grießer stattfand, zwei Freizeitsportler auf den frühen Heimweg. So kennt man die zwei FZS`ler gar nicht. Aber es hatte seinen Grund.

Michi und KlausAm Samstag stand der 1. Triathlon des Jahres über die Volksdistanz für Michi und Klaus auf dem Programm. Treffpunkt 7:35 Uhr in Rettenbach, und es ging schon gut los. Beim Einladen des Rennrades ins Auto zerrte sich Klaus die komplette Rückenmuskulatur. 7:45 Uhr dann Abfahrt an die Ruderregatta Oberschleißheim zum 3 MUC Triathlon. Klaus mit voll aufgedrehter Sitzheizung!!!!!!!!!!! Nach dem Eintreffen war der 1. Gang gleich zum Physiotherapeuten, der das Problem am Rücken mit einem 30 cm langen Tape löste. An dieser Stelle ein Dank an den Physiotherapeuten Stefan.

 

Nun konnte die Veranstaltung beginnen. Michi und Klaus machten einen Rundgang über das Gelände und sondierten die Örtlichkeiten. 9:30 Uhr Wettkampfbesprechung. Es stellte sich die Frage: Neo oder kein Neo, es war beides erlaubt. Michi und Klaus waren sich schnell einig, bei 17,5 Grad gab`s nur Neo. 9:45 Uhr elektronisches Einchecken zum Schwimmen, anschließend noch 5 Minuten einschwimmen und pünktlich um 10:00 Uhr wurde die 1. Startwelle gestartet. 150 Schwimmer gingen gleichzeitig auf die 400 Meter Schwimmstrecke. Klaus kam ca. 1 Minute vor Michi aus dem Wasser.

 

Die Strecke zur 1. Wechselzone wo das Rad stand war sehr kurz und es blieb wenig Zeit zur Erholung. Nachdem sich beide aus ihren Neoprenanzügen geschält hatten, wurde die 20 KM Radstrecke, die viermal um die Ruderregatta führte, in Angriff genommen. Klaus kam vor Michi in die 2. Wechselzone, wo schon die Laufschuhe auf die Sportler warteten.

 

2 Runden Laufen a 2,5 KM waren angesagt. Die Laufstrecke führte bis zum Schleißheimer See und wieder zurück durch das Zielgelände. Auf der 1. Laufrunde wurde noch verhalten gelaufen, aber ab dem Zielgelände, wo die Zuschauer die Sportler anfeuerten, legten Beide in der 2. Runde noch eine Schippe drauf, wobei Michi noch mehr zuzulegen hatte und kamen mit einer super Laufzeit ins Ziel.

 

Michi und Klaus waren mit ihrer Gesamtzeit sehr zufrieden und gönnten sich nach dem Rennen noch das eine und andere alkoholfreie Erdinger Weißbier. Beide waren sich einig, es war eine tolle Veranstaltung, und nächstes Jahr sind sie wieder dabei.

 

… und zur Olympische Distanz von Manfred Schmitt

 

Neogebot durch das DTU-Kampfgericht. Sicher eine weise Entscheidung bei 17 Grad Wassertemperatur. Ich quetsche mich in meinen Neo, der hinten und vorne zwickt. Hier noch gefummelt, da noch gezogen und schon ist eine lange Naht am Bauch aufgerissen. In 10 Minuten ist der Start, keine Zeit mehr, um was zu richten. Ich gehe zum Einschwimmen und stelle fest, dass der Riss mich beim Schwimmen nicht beeinträchtigt. Glück gehabt. Im sehr breit angelegten Schwimmstart finden die sonst üblichen Boxeinlagen unmittelbar nach dem Start erst gar nicht statt, sehr angenehm. Ich komme gleich in meinen Rhythmus. Die auf dem Boden der Ruderregatta festgemachten Ankerseile für die Bojen machen mir eine Orientierung unter Wasser leicht. Ich kraule die gesamte Strecke in gleichmäßigem Tempo ohne Probleme durch. Der Ausstieg aus dem Wasser war der schwierigste Teil. Das Hochziehen auf einen schwankenden Schwimmsteg erinnerte mich an die Schule – Felkaufschwung, Felkumschwung, Hocke. Dann komme ich doch noch an Land und bin mit der Schwimmzeit (31:27 Minuten) voll zufrieden.

 

Mane BikeDen Neo ausgezogen und rauf aufs Radl. 8 Runden um die Ruderregatta. An jedem Ende zwei scharfe 90-Grad-Kurven. Die vom kalten Wasser klammen Füße werden beim Treten schnell warm. Nach jeder Runde werde ich von den drei Mädels meines Fan-Clubs lautstark angefeuert. Auch ein paar Freizeitsportler (Bernd, Bert, Klaus und Jack) schreien mich vorwärts. „Schneller Bärli!“ und „Quäl Dich Du Sau!“, letzteres kam nicht von den Mädels, geben mir zusätzliche Motivation. Leider waren sonst kaum Zuschauer da. In der 7. Runde bin ich plötzlich platt. Mein Tacho zeigt nur noch 31 km/h an. Ich reiße mich zusammen. Orientierungspunkt suchen. Noch 1 Kilometer bis zur letzten Zieldurchfahrt. Dann die letzte Runde. Die schweren Beine sind wieder locker. Mit einem Schnitt von knapp 34 km/h komme ich nach einer Stunde und neun Minuten in die Wechselzone.

Auf der ersten der insgesamt vier Laufrunden läuft´s erstaunlich gut. Die zweite Runde wird schnell zur Folter. Mane RunMir tut alles weh. Die Frage, warum ich mir das alles antue, quält mich. Ich muss meine negativen Gedanken abschütteln und konzentriere mich auf meine Atmung. Dann ist Halbzeit, es geht mir wieder gut. In der dritten Runde kann ich mich an ein paar Läufer vor mir heranziehen ohne zu überziehen. Das klappt super. Am Anfang der letzten Runde überholt mich ein schnellerer Läufer.

 

Dranbleiben, Zähne zusammenbeißen. Gelingt mir bis ca. 1 Kilometer vor dem Ziel, dann kann ich ihn nicht mehr halten. Macht nix. Die Stimme des Zielsprechers zieht mich automatisch an. Geschafft. Die Laufzeit von 44:10 Minuten bringt mich auf Endzeit von 2:28:58 Stunden. Damit bin ich voll zufrieden. Dann der Schock! Ich werde vom Zeitnehmer nach meinem Transponder gefragt, der sich an meinem rechten Handgelenk befinden und die Zeitnahme auslösen sollte. Ich wusste keine Antwort, das Teil war nicht da. War die ganze Schinderei vielleicht umsonst? Nein! Meine Zeit wurde manuell gestoppt. Durchatmen. Wieder Glück gehabt. Später sollte ich den Transponder im Ärmel meines Neoprenanzuges wieder finden, wo ich ihn beim Ausziehen unbemerkt abgestreift hatte. Das ist mehreren passiert. Noch mal Glück gehabt, ich war nicht der einzige Depp.

 

Nach ein paar Erdinger Alkoholfrei, reichlich Obst und einer entspannenden Beinmassage fand ich auch eine Antwort auf meine Frage, warum ich mir das antue.

Weil´s einfach schee is!